Nachruf auf Prof. Dierk Schröder

17.04.2024

Mit großer Trauer müssen wir den Tod von

Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Dierk F. Schröder

mitteilen, der von 1983 bis 2008 Professor für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe (später: Mechatronik) an der Technischen Universität München (TUM) war.

Dr. Schröder promovierte zum Dr.-Ing. (Ph.D.) an der Technischen Universität Darmstadt im Bereich Leistungselektronik im Jahr 1969 unter der Leitung des in der elektrischen Antriebstechnik bekannten Prof. R. Jötten. Sein Thema waren netzgeführte Stromrichter.

Nach mehreren Jahren in der Industrie (BBC/ABB in Mannheim-Käfertal) wurde er 1979 zum Professor für Elektronik und Leistungselektronik an die Technische Universität Kaiserslautern berufen. 1983 wechselte er an die TUM, wo er bis 2008 aktiv war. Hier führte er das Gebiet der Leistungselektronik in Lehre und Forschung ein. Zusammen mit seinem Lehrstuhl-Team erlangte er einen exzellenten internationalen Ruf. 1993 erhielt er die Ehrendoktorwürde des Moskauer Instituts für Energietechnik.

Dr. Schröder hat sich in nationalen akademischen Vereinigungen engagiert (DAAD – Deutscher Akademischer Auslandsdienst; DHV – Deutscher Hochschulverband). Er war Mitglied in mehreren Kommissionen zur Auswahl von Kandidaten und Forschungsprojekten für finanzielle Förderung.

Dr. Schröder gelang es, in den 1990er Jahren ein sehr wichtiges Schwerpunktprogramm der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) zu initiieren, dem viele namhafte Forscher beitraten. Seine Aktivitäten in der prädiktiven Steuerung und Anwendung sogenannter künstlicher Intelligenz in der Leistungselektronik erlangten weltweite Anerkennung. Dr. Schröder war ein aktiver Botschafter der TUM auf internationalen Konferenzen – insbesondere in den USA sowie in Fernost.

Dr. Schröder war in internationalen Verbänden wie IEEE aktiv, wo er mehrere Jahre lang Vorsitzender des gemeinsamen IAS/PELS/IES-Deutschland-Chapters war.

Dr. Schröder veröffentlichte eine bemerkenswerte Lehrbuchreihe zum Thema Elektrische Antriebe und Leistungselektronik (veröffentlicht bei Springer), die an deutschsprachigen Universitäten sehr geschätzt und immer noch verwendet wird.

Im Jahr 2010 veröffentlichte Dr. Schröder (auch bei Springer) zusammen mit Prof. Christoph Hackl, der heute Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München ist, ein Buch zum Thema „Intelligente Identifikation und Steuerung nichtlinearer Systeme“.

Zusammen mit Riduttori Bonfiglioli, D. W. Dudley, J. Sprengers und Hajime Yamashina veröffentlichte Dr. Schröder ein „Handbuch der Getriebemotoren“ – dieses erschien 1997 bei Springer. Mittlerweile wurde das Buch ins Englische, Italienische und Französische übersetzt.

Mit Dr. Schröder verlieren wir einen wichtigen Förderer eines der bedeutendsten technischen Gebiete der Elektrotechnik. Seiner Frau und seinen Kindern wünschen wir viel Kraft für die Zeit der Trauer.